Lautlos | Therapie für Problemhunde

SPRACHLOS einfach - EINFACH sprachlos

Um den Haushund und das, was ihn ausmacht, besser verstehen zu können, betrachtete ich das Verhaltensrepertoire sowie die Kommunikation von Wölfen. (Polar-Timber- und Grauwölfe) Diese leben im Gegensatz zu unseren Haushunden vom Menschen unabhängig. Sie versorgen sich völlig eigenständig und sind den Erwartungen, die wir an unsere Hunde stellen, nicht ausgeliefert.


Wir Menschen erwarten von unserem Hund, dass er sich mit anderen Haustieren wie z.B. Katzen oder auch Kaninchen arrangiert, obwohl diese in sein Beuteschema fallen. Er muss sich mit fremden Artgenossen verstehen und sogar mit diesen „spielen“. Unsere Hunde sind angeblich nur dann zufrieden, wenn sie nach unserer Definition von Freiheit, täglich VIEL Auslauf und jeden erdenklichen Freiraum zur Verfügung haben. Die Folgen für Hundehalter sind nicht absehbar. Der Hund wird unabhängig, es gibt keinen Grund für ihn die Orientierung am Menschen zu suchen, da wir ihn mit Streicheleinheiten und Ressourcen wie Futter, Beute (Spielzeug) und Bewegungsspielraum überhäufen.


Die Energie, welche aufgebracht werden müsste, um zu „spielen“ oder sinnlos „herumzutoben“ würde in der Natur das Überleben des gesamten Rudels gefährden, speziell wenn es in Kampfsituationen um das Verteidigen von Nahrungsquellen oder Territorien geht. Es macht aus der Sicht von Wölfen keinen Sinn. Dem Haushund aber sprechen wir den Drang zu Spiel und Bewegung zu, ohne darüber nachzudenken, was es für ihn bedeutet. Die Reinform der wölfischen Kommunikation ist reduziert auf einfachste Körperaktionen, wir Menschen haben verlernt körperaktiv zu agieren und setzen dagegen auf Verbalakrobatik sowie auf widersprüchliche Gestik und Mimik.


Da sich der Wolf dank seiner Unabhängigkeit, im Gegensatz zum domestizierten Haushund nie mit menschlicher Sprache, Bewegungsmustern und menschlichen Schwächen auseinandersetzen musste, bestehen auch keine Konflikte beim Zusammentreffen von Mensch und Wolf.


Die Unterordnung bei Hunden und Wölfen verläuft entgegen weit verbreiteter Meinung nicht von oben nach unten, sondern genau umgekehrt, also von unten nach oben. Die genetische Bereitschaft zur Unterordnung bringen alle Wolfsartigen mit sich. Ein Rudelführer übt niemals Druck nach unten aus, er hat dies gar nicht nötig! Wenn wir nun Wolf und Hund verhaltensspezifisch (ethologisch) gegenüberstellen wird klar, warum Wolfsforschung nicht auf den Hund übertragen werden kann bzw. darf und viele der daraus resultierenden „Erziehungsmethoden“ als fahrlässig und gefährlich eingestuft werden müssen.


Ein sprachloser, gewaltfreier und körperaktiver Umgang, ein „Sich-zurücknehmen“ ist absolut notwendig um sinnvoll und artgerecht mit unseren Haushunden umgehen zu können.


Wir Menschen können viel von Wölfen lernen, mehr aber noch von den Raubtieren die wir täglich an der Leine „spazieren“ führen.




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